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Hitzeaktionstag, 5. Juni 2024

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Gemeinsam mit der Energie- und Klima-Allianz Forchheim e.V., dem Bamberger Klimaschutzbündnis und dem forum1.5 Bayreuth und Oberfranken nehmen wir Stellung zum diesjährigen Hitzeaktionstag.

Zum zweiten Mal ruft die Bundesärztekammer gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Pflegerat, dem GKV-Spitzenverband, dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) zum Hitzeaktionstag[1] am 5. Juni 2024 auf. Bundesweit finden hierzu Informationsveranstaltungen und Pressekonferenzen statt.[2]

Seit dem extrem heißen Sommer 2003, der uns zum ersten Mal deutlich bewusst machte, was hohe Temperaturen insbesondere für alte und kranke Menschen bedeuten, mit geschätzten 70.000 hitzebedingten Todesfällen in Frankreich, reiht sich ein Jahr nach dem anderen in die Zeitschiene der Temperaturrekorde ein.  

Lt. Copernicus liegt Europa bereits bei einer durchschnittlichen Temperaturerhöhung über dem vorindustriellen Niveau von +2,3°C – mit steigender Tendenz.[3] Am 7.5.24 meldete dieser Service, dass der April 2024 der elfte wärmste Monat in Folge war.[4] Auch Copernicus thematisiert in einer Pressemitteilung die Folgen von Hitzestress.[5]

Auf der Basis von Zahlen des Deutschen Wetterdienstes verfolgt Prof. Thomas Foken (ehemals Universität Bayreuth) die Entwicklungen in unserer Region und kann so nachweisen, dass hier Sommertage (d.h. Tage über 25°C) von 1960 bis 2023 von ca. 32 auf über 60 (als Durchschnittswert) zugenommen haben. Ein ähnlicher Anstieg findet sich bei den heißen Tagen (über 30°C) mit einem Sprung von ca. 4 auf 18.

Der Temperaturanstieg liegt für Bamberg inzwischen bei +3°C über dem Durchschnitt der Jahre 1961-1990. Wir haben das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 also in unserer Region bereits weit hinter uns gelassen.

Dies bedeutet zunächst, dass wir alle uns auf die mit Hitze einhergehenden Gefahren einstellen, entsprechend informieren bzw. informiert sein sowie Vorsorge treffen müssen. Alle bedeutet hier die Zivilgesellschaft, die Ärzte und Pflegekräfte, die medizinischen Einrichtungen und Rettungsdienste, die Alters- und Pflegeheime, aber auch die Kommunen mit ihren Einrichtungen ebenso wie auch Unternehmen, die ausreichend „Abkühlungsmöglichkeiten“ für ihr Personal zur Verfügung stellen müssen.

Dies bedeutet aber vor allem, dass wir dringender denn je umfassenden und schnellen Klimaschutz, d.h. eine Reduzierung der Treibhausgase durch einen vollständigen Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern brauchen, um zunehmende gravierende Gefahren durch eine voranschreitende Erderwärmung abzuwenden.

Die Energie- und Klima-Allianz Forchheim schließt sich daher dem Aufruf der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit an und fordert die Entscheidungsträger:innen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf, auch im Landkreis Forchheim die notwendigen Schritte für die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele und die Begrenzung der globalen Temperatur auf deutlich unter 2°C aktiv zu gehen, zu unterstützen und diese zu begleiten.


[1] https://www.klimawandel-gesundheit.de/breites-buendnis-bereitet-bundesweiten-hitzeaktionstag-fuer-den-5-juni-2024-vor-und-ruft-zur-beteiligung-auf/

[2] https://hitzeaktionstag.de/

[3] https://climate.copernicus.eu/climate-indicators/temperature

[4] https://climate.copernicus.eu/april-2024-11th-consecutive-warmest-month-globally

[5] https://climate.copernicus.eu/heat-stress-what-it-and-how-it-measured